Wie prophezeit ist der VR-Start 2023 extrem spannend!
Kein Tag vergeht, indem wir nicht von neuen Leaks & Veröffentlichungen erfahren oder uns neue Headsets auf die Nase setzen dürfen. Dabei werden bei den Hardware-Entwicklern ganz interessante Strategien ersichtlich, die sich jetzt manifestieren.
Wer wird am Ende die Nase vorn haben? Wird es überhaupt nur einen Gewinner geben – Wie damals die VHS Kassette oder die DVD – oder werden wir in einem Ökosystem aus verschiedenen Brillen virtuell existieren? Spannende Fragen, die nur die Zeit beantworten kann:
Also:
Hallo lieber Leser aus der Zukunft, bin gespannt ob sich meine derzeitige VR-Markt Analyse mit der Wahrheit in 2-3 Jahren deckt. Gerne einen Kommentar darlassen.
Auf geht´s:
Ich greife mir für diesen Vergleich die aus Consumer Sicht derzeit (!) interessantesten Headsets heraus: Die Meta-Quest 2 & und die Playstation VR 2
Natürlich gibt es Hardware technisch ein paar Unterschiede, die aber bis auf einen gravierenden Unterscheide eher für die Super-Geeks der virtuellen Realität interessant (zB Wahl der Linsen, Sound). Der Hauptunterschied hier ist aber das Kabel! Kabel sind ja generell ein Relikt aus vergangenen Tagen und werden in Zukunft keine Rolle mehr spielen, allerdings dienen sie jetzt immer noch gut dazu, große Datenmengen schnell zu übertragen. Da kann Wireless noch nicht hinterher. Dies ist wohl auch der Grund, warum Sony hier wieder auf Kabel setzt. Dadurch sparen sie sich Hardware im Headset selbst, was wiederum leichter wird, da alle Rechenaufgaben vom Rechenknecht Playstation 5 übernommen wird.
Doch es hat einen großen Nachteil: Die Bewegungsfreiheit ist eingeschränkt. Auch wenn man bei intensiven Gaming-Erfahrungen das Kabel „vergisst“ macht es sich doch immer wieder bemerkbar. Das hat auch Einfluss auf die Gamewelt selbst, denn du bist gezwungen, immer am gleichen Platz zu bleiben. Ja, ein bisschen nach vorne beugen ist schon drinnen, aber 2-3 Schritte machen in der VR-Welt? Nope. Is nicht. Booooh
Die Quest setzt hier genau an und macht die User wireless und unabhängig. Ein Spielfeld wird eingezeichnet und darin kannst du dich frei bewegen. Selbst wenn wir nur von ein paar Schritten sprechen, macht es doch einen großen Unterschied, ob ich meinem Dungeon jetzt 3 Schritte zur Schatzkiste gehe, diese öffne und meine Belohnung raushole, oder ob ich dafür eine Taste drücken muss, dass sich mein Avatar hinbewegt während ich still stehe.
Wer die berühmten VR-Beine schon hat (also wem nicht schlecht wird in VR, egal was passiert), dem mag das egal sein. Ich selbst hab ich schnell daran gewöhnt, still zu stehen während mein Avatar springt, läuft und schnetzelt. Alles kein Problem, doch im Hinterkopf ständig aufpassen zu müssen, keinen Real Life Kabelsalat zu kreieren hat meine Immersion schon beeinträchtigt.
Im Endeffekt muss das jeder für sich entscheiden, es gibt Vor- und Nachteile für beide ansatzweisen.
Dies ist jedoch nicht der Grund, warum eines der beiden Headsets den Sieg davon tragen wird. Warum?
Software verkauft Hardware
Und damit sind wir beim Gelben vom Ei. Es werden nur die Headsets gekauft, die den Usern langfristig Unterhaltung bieten. Sony setzt hier voll auf die Gamer und kann dank der vielen Jahre mit dem ersten Headset einiges an Erfahrung mitbringen. Meta möchte die User mit ihrem Metaverse überzeugen, egal aus welcher Richtung sie kommen: Gamer, AR-Interessierte, Business, Managment und Development – Jeder soll ins Metaverse gezogen werden und natürlich dabei die viele verschiedenen Headsets von Meta tragen.
Viele verschiedene? Ja, den wir sind mittlerweile in einem Release-Rythmus angekommen, der jedes Jahr neue Meta-Brillen zum Vorschein bringen. Metas Strategie ist, dass wir uns alle 2-3 Jahre ein neues Headset mit der neuesten Hardware zulegen. Ähnlich wie wir uns alle paar Jahre ein neues Handy zulegen. Sony hingegen hält lange an einer VR-Brille fest, auch wenn die Hardware dann schon in die buchstäblichen Jahre gekommen ist.
Meine Meinung nach hat hier Sony den richtigen Riecher!
Der VR-Markt ist „MINI und MIMI“
Im Vergleich zu anderer Hardware – Konsolen bei Sony bzw. Handys bei Meta – spielen die Headsets keine Rolle. Ja, es wird jedes Jahr mehr und das freut mich als VR-Fan umso mehr, aber wir sind noch lange kein Massenmarkt. Daher gibt es auch keinen Grund, dass ich mir alle 2 Jahre ein neues Headset kaufe, wenn ich nicht der absolute Top-Fan bin, der immer das neueste zuhause haben will. Und diese paar Top-User machen keinen Umsatz, der benötigt wird, neue Headsets zu entwickeln. Aufgrund der neuen Hardware kommen dann die leidigen Kompatibilitätsprobleme auch noch dazu, also neue Headsets unterstützen eventuell nicht die Software, die man sich für ältere Headsets gekauft hat (Konsolen Gamer können hier von ein Lied singen)
Das Mimimimi ist also durchaus berechtigt.
Sony hat mit eine Playstation Generation gute 10 Jahre, bis die nächste Konsole ansteht. Genug Zeit, richtig viel Content für die Brille zu erstellen die einmal gekauft, die ganze Konsolengeneration überleben wird. Ein Investment, dass sich für Gamer auszahlt, müssen sie nicht alle paar Jahre wieder in die Tasche greifen. Gut eventuell kommt mal eine „Pro“ Version, aber Sony muss weiterhin alle Hardware einer Generation unterstützen und kann sich „Pro-Only“ nicht leisten.
Dazu kommt, dass gleich produzierte Hardware mit der Zeit billiger wird, was wiederum die Preise drückt. Während Sony also mit Rabatten um sich schlagen kann, muss Meta immer die gleichen – oder höhere Preise – verlangen, weil sie immer die neueste Hardware verbauen um ihre Top-VR Fans zu erfreuen.
Das Pendel für den VR Massenmarkt schwingt hier also zugunsten Sonys. Gamer sind schon immer die Treibkraft der Hardware-Entwicklung gewesen, wenn also VR Massenmarkt werden soll, dann muss das über die Zocker und Zockerinnen laufen. Über die Business-Lösung, egal ob jetzt ein Metaverse oder im Development Bereich, sehe ich keine guten Chancen, einen Massenmarkt zu erreichen. Dafür sind die jetzigen Lösungen einfach zu bequem und etabliert.
Dann gibt es aber noch die Wildcards:
– Was macht Valve? Schmeißen sie wieder mal das Handtuch (siehe Steambox, Steam-Controller) oder wollen sie wirklich einen Stück VR-Kuchen? Für langfristige Motivation sind sie ja nicht bekannt.
– Andere Anbieter? Pico u.ä. haben interessante Headsets auf den Markt gebracht, die aber leider noch weniger Aufmerksamkeit bekommen, also Quest und PSVR. Hier einen Durchbruch zu erwarten wird schwierige, außer sie gehen voll auf den Faktor:
– Preis! Die Hardware eine Quest/PSVR, ohne Kabel und mit offenen Stores, also das ich zB sowohl PC-VR als auch andere VR-Ökosysteme nutzen kann und dazu noch zum Kampfreis?`Das könnten das ganze Rad wieder drehen.
– Nintendo, Microsoft, Amazon haben alle die Taschen voll, wenn dann VR Massenmarkt passiert, wollen sie sicher auch mitmischen.
Es bleibt also spannend, derzeit scheint aber die soeben gestartete PSVR die besten Chancen auf Massenmarkt zu haben.
Ich erwarte aber bereits freudig die Quest 3 – Das wird dann ein toller Kampf zwischen PSVR2 und Quest 3
Ein Kampf, bei dem wir VR-Freunde nur gewinnen können.
Meint zumindest euer

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