Plötzlich stellst du fest: Es ist schon über 2 Wochen aus, dass du das letzte Mal gezockt hast! Was früher unvorstellbar war, hast du jetzt fast gar nicht bemerkt.
Schnell schaust du auf die aktuellen Blockbuster bzw. „Must-Haves“ für dein Lieblingsgenre – Trailer sieht gut aus? – Schnell gekauft & runtergeladen, das Zockervergnügen kann los gehen!
Doch…
Es stellt sich schnell eine Müdigkeit ein, irgendwie hat man das alles gesehen, gefühlt, gespielt. Der stets überall präsente Online- und Multiplayer-Zwang nervt eher als das er das Spiegefühl vertieft, du merkst: Du hast einfach keinen Spaß – obwohl das eben bestellte Spiel alle deine Vorlieben abdeckt.
Hast du etwa Zocker-Depri?
Diese Frage hab ich mir gestellt, da sich meine Zocker-Abstinenz immer verlängert hat. Zwar lese ich immer noch die Fachmagazine, betreue diese Blog und freu mich über unser g33kdating Projekt – Aber so richtig reingekippt in ein Game bin ich schon lange nicht mehr.
„Es liegt nicht an dir, sondern an mir“
Diesen Satz hört man eher beim Schluss machen, aber kann es auch der Grund sein, dass die Konsole zunehmen verstaubt? Könnte sein, wenn man jedoch einige Online-Diskussionen verfolgt, ist man auch nicht alleine mit diesem Gefühl. Bei vielen Zockern ist – gerade was aktuelle Blockbuster betrifft – schnell die Luft raus. Zur größten Überraschung der Zocker selbst.
Es scheint also ein Kombination zu sein. Hier meine Beobachtungen:
-> Du hast selbst viel um die Ohren?
Große Projekte liegen vor dir, dein privates Leben verlangt viel von dir ab? Du bekommst einfach den Kopf nicht frei und kannst dich daher in deinem Lieblingshobby Gaming nicht mehr fallen lassen und vertiefen. Das ist okay, wenn die Action vorbei ist, kommt die Lust auf zocken vielleicht ganz von selber zurück. Mal eine Pause zu machen, schadet nicht, also kümmere dich ruhig um deine anderen Projekte.
-> Wenn du beim nächsten Loading-Screen plötzlich dein Spiegelbild siehst und dir denkst: Was mach ich hier eigentlich? Dann schalte ruhig mal aus und frag dich das wirklich. Eventuell ist dieses Game gerade wirklich nicht so deins und du hast dich über Medien oder Freunde zu sehr beeinflussen lassen, dass dir Elden Ring o.ä jetzt unbedingt gefallen muss. Dabei würdest eig. gerade lieber früher ins Bett und morgen früh eine Wandertour machen? Zeiten und Vorlieben ändern sich und vielleicht möchtest du einfach mehr Zeit in andere Hobbies stecken. Das ist erlaubt, also mach es ruhig.
-> Been there, done that. Alles schon gesehen, alles schon erlebt.
So sehr hast du dich auf den Nachfolger gefreut, endlich kannst du wieder in Horizon oder God of War losziehen. Die ersten Teile hast du geliebt und verschwunden, Poster und Bildschirmhintergründe erinnern dich an diese geile Zeit. Doch nach ein paar Stunden mit dem Nachfolger merkst du: Das hab ich doch schon alles gemacht?! Boah, jetzt wieder die ganzen Zutaten sammeln und craften?! Die Grafik ist ja viel geiler, aber das Spiel selbst… ist gleich geblieben – und damit deine Motivation, auch alles zu erforschen und zu entdecken, ebenfalls stehengeblieben. Gähn.
Es ist ok, lass es liegen und mach aus. Such dir ein Game, das frischen Wind in dein Zockerhirn bläst. Auch wenn du größter Fan der Serie warst heißt das nicht, dass du jeden Teil bis zum letzten Pixel erforschen musst. Let it gooo Let it gooo – würde hier die berühmte Eisprinzessin in Kratos Ohr singen.
-> Jetzt mit Multiplayer-Coop-Online-Discord-Instagram & YouTube Integration! Spiel mit Millionen Spielern die ganze Zeit!! Teile deine Erfahrung auf alle Social Media Kanälen!!! Sprich über nichts mehr anderes als dieses GAME!!!!
Was 15 jährige derzeit vielleicht richtig gut finden, muss dich nicht mehr begeistern. Gerade, wenn man mit Games auch entspannen will, nerven diese Features der neuen Games zunehmend. Die Lösung: Schau in die Welt der Indie-Games, da wirst du meistens noch mit diesem aggressiven „teile es mit der Welt“ Marketing verschont.
Kurz gesagt: Wenn dir etwas gerade keinen Spaß macht – Dann lass es.
Kommt die Leidenschaft zurück, schön. Wenn nicht, auch schön. Es gibt viel zu entdecken da draußen, Gaming ist nur ein Teil davon.
Meint zumindest euer

Bei mir ist auch saisonabhänging, so hab ich wie jetzt im Sommer bei den Temperaturen wenig Bock, zu zocken. Wenn es aber kühler wird und der Herbst/Winter Einzug hält, kuschel ich mich total gerne vor den TV und zocke eine Runde
oooohja, das kenne ich aus eigenen Erfahrung auch sehr gut. Gerade was auch VR betrifft, im Sommer verstaub die VR-Brille, keinen Bock darunter zu schwitzen 🙂
Ich hab den blues oft wenn ich ein „grosses“ Spiel beendet habe. Bzw auch ein kurzes Spiel, das mir sehr gefallen hat. Was als nächstes zokken nach der Hammer experience?
Oft hilft mir dann ein „palette cleanser“ ein oder mehrere sehr kurze Spiele (meist indie) . Es hilft auch wenn das dann ein chilliges low efford spiiel ust, wie zB ein „walking simulator“. Oder aber ich gehe in Retro-archivar modus und schau mir den Katalog von alten Konsolen an. Auch die meisten Retro-spiele sind gut dafür, weil sie meist in ein paar Stunden durch sind.
Aber oft hat das auch andere Gründe. H eutzutage hat man ja die Qual der Wahl mit proppevollen Bibliotheken und backlogs. Da kommt dchon mal eine „choice paralisys“ vor. Wenn man vor lauter Bäume den Wald nicht mehr sieht. Dann hilft tatsächlich die gute alte Zockpause am meisren 😉
Choice paralisys ist sicher auch ein Thema, da stimme ich dir zu! Danke für die Tipps, mal den Mund auszuwaschen bevor man sich neue Games zumutet, das kann ich nur bestätigen.
Gerade wenn ich ein Riesen Open World durchhabe, hab ich überhaupt keinen Bock, das gleich wieder zu machen. Lieber erstmal was kurzes, knackiges.