Was hab ich mich über das SNES-Mini damals gefreut. Ich war ganz sicher: DAS wird die erste Konsole für meine Tochter. Siehe hier: Link zum Beitrag
Ich hätte alles (!) darauf gewettet, schließlich gibt es ja keine besseren Einstieg in die Gaming-Welt genauso wie ICH es hatte!
Fast Forward 5 Jahre, ich freu mich wie ein Schnitzel dass meine Tochter das erste Mal den Controller in der Hand hat (wie ich damals!), wie wir gemeinsam Super Mario starten (wie ICH!), wie der erste Level erstrahlt und das Videogamelicht die Augen meiner Tochter trifft (ich, ich, ich, SEI WIE ICH!!!!!)
Doch dann, die Realität:
Steuerung ist ihr zu hakelig mit den ganzen Knöpfen (Turbo-Button, hä?) sie versteht nicht was sie genau machen soll (Tutorial? Fehlanzeige: einfach mal von links nach rechts laufen), die ersten Minuten sind nur Frust für sie. Trotz des gehypten Vaters im Hintergrund, der natürlich diesen besonderen Moment im Video festhält, doch zunehmen die Frustration bemerkt.
Mit dem Knopf springst du – Vorsicht!! da kommt einer – Na, du musst ihm schon auf den Kopf springen – Spring doch mal gegen den Fragezeichen-Block – He bald ist die Zeit um und du stirbst….
So prasselt aus dem Mund des Vaters auf den billigen Sitzen auf die bis vor kurzem noch gehypte Tochter.
…und sie tut mir leid.
Sie ist eben NICHT wie ich! Da wurde von mir einfach zu viel hinein projeziert, ich wollte einfach nochmal ich sein. Nochmal ein junger Bub mit strahlenden Augen vorm TV, keine Sorgen außer Hausaufgaben oder zu viel Gemüse zu Mittag. Und das über den Umweg der eigenen Tochter. Doch ist das fair?
Nope.
Wenn meine Tochter etwas zockt, dann natürlich am Handy oder Tablet: Cpt. Sharky und der Drache Kokusnuss sind ihre Helden. Nicht Mario und Link.
Ist ja auch klar, sie ist ein Kind ihrer Zeit und nicht meiner Zeit. Da kann ich ihr noch soviel von den Abenteuern der Ninja Turtles erzählen, wirklich interessiert ist sie aber an den Abenteuer der 3 Fragezeichen (KIDS, natürlich, nicht die coolen ??? von uns damals).
Also verschwindet erst mal die eigene, projizierte Kindheit und ich hab als Gamer-Papa gelernt: Vorstellen, erzählen, erklären ist gut gemeint, Erfahrungen macht aber jedes Kind für sich… und in seine Zeit.
Challenge accepted, es wird also wohl Zeit, nach einer Switch zu suchen, muahahaha
Meint euer

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