So, das „Content-Update“ zu unserer Familie (= die Geburt meiner zweiten Tochter) hat dazu geführt, meine Ideen zur Medienerziehung nochmal zu überdenken 🙂 Familien mit mehr als einem Kind können sich das wohl schon denken, denn – JA – es ist einfach anders bei Nummer 2!
Grundsätzlich stimmt immer noch alles, was ich meinem Blog zur Medienerziehung von Kids von mir gebe, siehe hier zum nachlesen:
Bei Player 2 ändert sich der Schwierigkeitsgrad von „mittel“ auf „schwer“… und bei mehr als 3 Kindern ist das wohl dann schon ein „Souls-Like“. Da kann ich aber nicht mitreden, bei uns sind es „nur“ zwei.
Wusste das erste Kind nicht mal, dass der Fernseher tatsächlich bunte Bilder liefert (das Ding war einfach nie an bzw. erst nach ihrer Bettzeit, also easy für uns zu handhaben) hat die Neue schnell begriffen, was für eine tolle Kiste das sein kann. Die Ältere darf darauf schon ihre Shows schauen, und das auch unter Tags. Insofern, keine Chance, dass Player 2 das nicht mitbekommt.
… und sie ist natürlich total fasziniert.
… und ich gebe zu, sie hat jetzt auch schon Musikvideos, die sie schauen darf. Wieder die berühmten „Kinderlieder“ die ich auch schon im meinem ersten Blogbeitrag erwähnt habe. Immerhin hab ich da das Gefühl, ihr Gehirn wird etwas gefördert und nicht im Paw Patrol Video-Öl frittiert.
Learning by doing, so gestaltet sich gerade die Medienerziehung bei Nummer 2.
Hier meine Tipps dazu… und ja, natürlich kann man alle Bildschirme in die Diaspora schicken und einfach weg sperren. Aber sein wir ehrlich, wir alle arbeiten mehr oder weniger digital und haben ständig unser Handy in der Hand. Das unsere Kids darauf reagieren ist also ganz normal und daher ist eine gute Einbindung, das Kennenlernen digitaler Errungenschaften eben umso wichtiger.
Vorbei die Zeiten, als der Autoschlüssel noch der kindliche heilige Gral war. Jetzt ist es das Smartphone!
Was habe ich bisher gelernt:
- Nur einen Bildschirm erlauben, der die bunten Bilder zeigt.
Bei uns ist zB der TV. Ausdrücklich gibt es keine Bespaßung über Handy, Computer-Screen o.ä. Das ist extrem wichtig, da sie dann erst mal nur darauf fixiert ist, dass es die digitalen Inhalte eben nur am TV gibt. Der TV eignet sich auch insofern, da er fest an einem Platz steht und dort konsumiert wird was ein kleines Ritual beinhaltet: Zur Couch gehen, hinsetzen, TV anmachen, Show auswählen…Wenn du zB dein Handy wählst um Musikvideos oder Kindershows zu schauen, dann wird der Nachwuchs-Geek ständig getriggered, sobald du dein Handy zückst. Was viel Frust bringen wird weil du ja auch mal was am Handy machen willst ohne dass es gleich Beschwerden der Kids gibt. Das gleiche gilt für Monitore, gerade wenn du im Home-Office bist.
- Getrennte Bildschirme – weniger Frust
Der/die Ältere schaut wahrscheinlich schon Inhalte, die nicht für das erste digitale Erlebnis geeignet sind. Das ist für die Ältere okay, schließlich kann sie auch schon mehr verarbeiten. Sieh aber zu, dass der/die Jüngere das nicht mitbekommt denn ALLES, was die Schwester, der Bruder macht ist ja erstmal interessant. Räumlich Trennung mit Papas ipad funktioniert da bei uns gut.
- Nicht so streng sein
Ja, sie sieht auch mal was, dass wir ihrer Schwester in dem Alter noch nicht gezeigt haben, weil es einfach zu „flashig“ oder (für uns *hust hust) zu nervig war. Solange das nicht Überhand nimmt und eine Ausnahme bleibt, wird sie es schon überleben. Man ist ja generell beim zweiten Kind relaxter.. das trifft wohl auch auf die Medien zu. - Rituale finden
Das Konzept „Zeit“ bzw. „Termine“ ist noch etwas schwierig zu erfassen für die kleinen Geeks. Daher probieren sie es halt immer wieder, ihre Screen Time zu bekommen weil man ja 10x „Nein“ sagt und 1x „Ja“. Schwer zu verstehen, oder? Daher besser ein Ritual finden, wie sie lernen, dass es die Screentime nur zu einer gewissen Zeit gibt – Wie etwas „Nach dem Mittagessen“. Dann kann man auch selbst der sein, der die kleinen drauf hinweist und das „Nein“ sagen fällt später leichter.
- Gemeinsamkeiten finden
Meine Größere liebt immer noch Musikvideos und schaut sie gerne mit der Jüngeren. Gerne tanzen die beiden dann auch vorm dem TV und lachen sich krumm. Vor allem, wenn der Papa mit tanzt 🙂 Gerne singen wir dann auch die Lieder noch weiter, und haben Spaß daran, auch wenn der TV schon längst aus ist. So kann aus einem necessary evil schnell ein lustiges Familien-Event werden
- Wenn das Ausschalten zum Schreikrampf führt
Plötzlich sind die bunten Bilder weg und das Gehirn feuert kein Serotonin mehr ab. Tja, was machen wir da? Richtig, blärren was das Zeug hält. Wollte man ihr erst noch eine kleine Freude machen, fühlt man sich jetzt schlecht, weil man nach 2-3 Lieder abgedreht hat.
Das gehört aber auch zur medialen Erziehung und will gelernt werden. Irgendwann ist halt Schluß und dadurch geht die Welt nicht unter.
Mein 3 Tipps: Ablenkung, Ablenkung und Ablenkung
Schnell zur Spielecke und ihr Lieblingspiel raus holen oder sie schnappen und wild durch die Wohnung wirbeln, zur Garderobe tanzen und verrückt Hüte aufsetzen.. Das funktioniert einfach viel besser als zu versuchen, es mit Worten zu erklären.
Unsere Kinder wachsen in einer digitalen Welt auf und müssen lernen, wie man verantwortungsvoll damit umgeht. Wegsperren, ignorieren und verbieten bringt meiner Meinung nach nichts und kann sie im späteren Leben benachteiligen. Darum schreibe ich hier meine Erfahrungen und freue mich auf dein Feedback.
Hast du noch Tipps für die mediale Erziehung von Geschwistern? Würde mich freuen, davon zu lesen.
Ich lerne ja auch noch dazu 🙂
Euer

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